Verwaltungsumbau Kirner Land nachgehakt!

„Erhaltungswürdig, aber zu groß!“ – überschrieb der Öffentliche Anzeiger im August seinen Leitartikel über den beabsichtigten Verwaltungsumbau. Bekanntlich hakt es punkto Gebäudemanagement auch Monate danach noch. Der Blog schrieb am 25. August 2921: „Das Projekt Umbau- und Erweiterung steckt felsenfest im Stadium einer Absichtserklärung. Gut so! Zur Schilderung des Istzustandes fällt dem Blog nur ein einziges Wort ein: „Offenbarungseid“! Ob die Bummelei vor allem hausgemacht ist oder ob nur wieder die anderen Schuld tragen, möge jeder für sich selbst beurteilen. Und jetzt wird es bitter. Denn bei allen noch immer ungeklärten formellen und planerischen Fragen, kommt jetzt auch noch die böse ADD mit ihrem Veto um die Ecke. „Zu groß!“  Hoppla, mit der Zäsur hatten die Verantwortlichen, allen voran Bürgermeister „Lucky TJ“, offenbar nicht gerechnet. Dabei haben die Bürokraten im fernen Koblenz doch absolut recht. Hatten die auch schon bei der zwischenzeitlichen Kirner Parkdeck-Träumerei. Ausnahmsweise zwar, aber in beiden Fällen war und ist die Grätsche dringend erforderlich gewesen, bevor unnötig Geld verbrannt wird. Aber sowas von!

Rückblick: Wenn mehr oder weniger freiwillig zwei eigenständige Verwaltungen zu einer gemeinsamen Einheit zusammenschmelzen, sollten dann nicht Synergieeffekte greifen? Sowohl bei der Vorhaltung von Schreibstuben, als auch beim Personalschlüssel? Werden Fusionen nicht auch deshalb vorangetrieben, um Geld und Ressourcen einzusparen? Fakt ist, wenn hinterher alles größer und mehr wird, wird die Grundidee ad absurdum geführt. Keine Frage, alle VG-Gebäude sollten auf den Prüfstand. Aber doch nicht so! Die VG lässt wissen, dass alle drei saniert beziehungsweise umgebaut werden müssen. Zwei Millionen Euro soll das alles kosten. Wer’s glaubt wird selig. Am Ende sind öffentliche Bauprojekte immer teurer als vorher geplant. Will heißen aus 2 Millionen können schnell mal 3 oder 4 Millionen Euro werden. Das Land und auch die Kommunalen können nicht kalkulieren. Schon lange nicht mehr. Idar-Oberstein und die Polizei lassen schön grüßen.

Wozu? Wozu den immensen Aufwand betreiben? Geht es nicht eine Spur kleiner? Momentan läuft der interne Apparat doch auch reibungslos. Jeder hat sein eigenes Büro. Niemand muss auf der Straße sitzen. Sind die momentanen Gegebenheiten und Rahmenbedingungen denn wirklich so schlecht? Wohl kaum! Keine Frage, punktuell muss nachgebessert werden. Muss es immer! Aber gleich zum großen Wurf ausholen? Geld verbrennen, welches anderswo sinnvoller angelegt wäre – passt nicht! Es braucht Experten, die abwägen. Unbedingt Externe, die neutral den Bedarf ermitteln und die mutig genug sind Alternativen aufzuzeigen. Pragmatismus ist gefragt, keine teuren Luxus-Lösungen. Nach denen hören sich die Vorstellungen der VG-Verantwortlichen aber an. Kein Wunder, wenn die für sich selbst planen, dann wird halt nicht gekleckert. Ist ja nicht ihr Geld, sondern das der Steuerzahler. Warum nicht in einem ersten Schritt das VG-Werke-Gebäude am Kreisel verkaufen? Weg damit! Das Personal ließe sich locker im Haupt- oder Nebengebäude in der Bahnhofstraße unterbringen. Kommt dem Blog jetzt nicht mit Platzmangel oder so. Zusammenrücken heißt die Devise.

Überhaupt, Corona hat eindrucksvoll aufgezeigt, dass nicht jeder an jedem Tag im Bürogebäude anwesend sein muss. Befindet sich immer nur ein kleiner Teil der Belegschaft im Homeoffice – was durchaus lösbar ist – dann ließen sich eine Fülle von Büros einsparen. Das Zauberwort heißt Bürogemeinschaften. Nicht jeder Sachbearbeiter braucht ein eigenes Zimmer mit Gummibaum, Bilderwand und so. Schon mal drüber nachgedacht? Eher nicht! In Zeiten knapper Kassen, ist Flexibilität gefragt. Kann die Verbandsgemeinde flexibel? Eher nicht! Dabei tut das gar nicht weh. Warum nicht neu denken? Arbeitsabläufe verändern und sich neu organisieren – passt! Dann klappt das auch mit dem vorhandenen Platzangebot, ohne groß investieren zu müssen. Nicht immer so strack und verwöhnt sein, möchte man den Verantwortlichen ins Stammbuch schreiben. Phantasie ist gefragt. Es geht darum dem Steuerzahler den Best möglichen Service zu bieten, und dies, ohne aufwendige und teure Baumaßnahmen. Mal in die Wirtschaft blicken. bei Biontech hat niemand ein eigenes Büro.

Zusammengefasst, befindet sich die Verbandsgemeinde mit ihren Planungen gleich drei Gebäude sanieren und umbauen zu wollen, auf dem Holzweg. Nicht mehr zeitgemäß und nicht mehr erforderlich. Punkt! Die spinnen, die Kirner! Wer zieht die Reißleine? Es ist schon verwunderlich, da wird eine Fusion vollzogen, um in letzter Konsequenz auch Personal, Geld und Ressourcen einzusparen und das Gegenteil ist scheinbar der Fall. Es wäre der schiere Wahnsinn, wenn die ADD die Vorhaben irgendwann doch noch vollumfänglich durchwinken würde. Gottlob stehen die übergeordneten Bürokraten mit Wucht auf der Bremse. In Zeiten der Corona-Pandemie und nicht zuletzt der Hochwasser-Katastrophe, sollten andere Vorhaben aus dem I-Stock-Topf bedient werden. Unbedingt! Da muss sich das Kirner Land eben brav hintenanstellen. Besser, man treibt kostengünstigere Alternativen voran. Die gibt es. Man muss sie nur erkennen und letztlich auch wollen. Hochzeitsprämie hin oder her, jetzt müssen andere Parameter angesetzt werden. Das Ziel muss lauten: Eine personell schlanke Verwaltung in einem klug zugeschnittenen Gebäudekomplex zu Höchstleistungen anzutreiben. Es braucht nicht jeder sein eigenes Büro mit Gummibaum in der Ecke. Wenn „Lucky TJ“ die Wende schafft, dann wäre das die erste Duftmarke seines Wahl-Slogans: „Frischer Schwung, Thomas Jung!“