Gedanken zum Rückzug von diakonie Vorstand Dr. Dennis Göbel: Post vom Blog,

Lieber Herr Dr. Göbel, Sie verlassen die kreuznacher diakonie. Aus rein persönlichen Gründen, wie es in der Pressemitteilung heißt. Die ist gespickt von Lobeshymnen. Ziemlich dick aufgetragen! Alles in allem sind die Abgesänge Indizien dafür, dass es intern wohl mächtig rumort haben muss. Zogen Sie womöglich selbst die Reißleine, bevor es andere tun konnten? Sei’s drum, Ihr urplötzlicher Rückzug lässt jedenfalls Raum für eine Fülle von Spekulationen. Erheblichen Bekanntheitsgrad im Kirner Land erhielten Sie durch ein Interview in grauer Vorzeit, in dessen Verlauf Sie quasi das Aus des Kirner Krankenhaus in seiner jetzigen Form verkündeten. Dafür reichte Ihnen ein paar Nebensätze. Gewiss zur Unzeit, weil Sie damit einen Protest ungeahnten Ausmaßes in Gang setzten. Ihr damaliger Lapsus wirkt noch heute nach. Mehr noch: Der Versprecher durchkreuzte den Umwidmungsplan, hin zu ein paar Belegbetten, nachhaltig. Die Folge: Kirn verharrt im Schwebezustand!

Dumm gelaufen. Die Kuh bekamen Sie nicht mehr vom Eis. Gut, dass Sie sich verplapperten. Unterstellt, haben Sie sich seitjer durch etliche zähe Verhandlungen quälen müssen. Ganz gegen Ihre Überzeugung, wohlgemerkt! Sie mussten in der Öffentlichkeit stets den willigen Bewahrer geben, und dies, obwohl Sie eigentlich das Gegenteil beabsichtigten. Das zermürbt. Jetzt haben Sie sich selbst erlöst. Ehrlich, Ihr Rückzug ist kein Verlust. Das Kirner Land wird Ihnen keine Tränen nachweinen. Freunde hatten Sie sich eh keine gemacht. Sie waren eher ein rotes Tuch. Blöd nur, egal welche Nachfolgelösung die diakonie jetzt auch aus dem Hut zaubert, der oder die wird Kirn ebenso abwickeln wollen, ja sogar müssen. Die Hausaufgabe dürfte gut versteckt in der Stellenbeschreibung aufgeführt sein.

Herr Göbel, mögen Sie einen Arbeitgeber finden, der nicht so scheinheilig daherkommt. Die diakonie genießt alles andere, nur keinen guten Ruf. Den will man seitens des Vorstandes aber immer nach außen hin verkaufen. Wie soll das gehen? Kein Wunder, dass in den letzten zwei Jahren mehrere Pressesprecher sich vergeblich an einer Verbesserung des ramponierten Image versuchten. Wie soll man auch eine heile Welt nach außen verkaufen, die nicht existiert? Man darf gespannt sein, wer für Sie am Verhandlungstisch Platz nehmen wird. Neue Impulse erwartet der Blog nicht. Eher ein weiter so. Zeitspiel, Zeitspiel und nochmals Zeitspiel. Ihnen, Herr Göbel, kann das egal sein. Sie sind raus! Sie können das Geschehen vom heimischen Schaukelstuhl aus oder von wo auch immer verfolgen. Wie heißt es in der Pressemitteilung Ihres jetzt ehemaligen Hauses: Der Vorsitzende des Kuratoriums, Oberkirchenrat Henning Boecker, dankt Dr. Göbel „für viele Jahre aufopfernder Arbeit nicht nur für unsere Stiftung, sondern auch für das Wohlergehen der Patientinnen und Patienten unserer Häuser“. Für die üblichen warmen Worte werden Sie sich nichts kaufen können.