Freigabe Ortsumfahrung Hochstetten aus einem etwas anderen Blickwinkel heraus betrachtet!

Morgen, Kinder, wird’s was geben. Morgen ist ein historischer Tag für Hochstetten-Dhaun und ein historischer Tag für Ortsbürgermeister Hans Helmut Döbell? Die Ortsumfahrung war insbesondere sein Baby. Ohne die Beharrlichkeit eines nervenden Wadenbeißers, würde das wahrscheinlich noch tief und unbeweglich im Geburtskanal feststecken. Da sei es ihm von Herzen gegönnt, dass er bei der offizielle Freigabe mit Tamtam und Getöse, morgen um 14 Uhr, an der Sportplatzbrücke in die allgemeine Lobhudelei mit einstimmen darf. Vielleicht darf er ja sogar im ersten Oldtimer die Speerspitze bei der Promi-Befahrung des 1,7 Kilometer langen Teilstück bilden. „Alles mir nach“ – passt! Vielleicht wird er während der Fahrt – mit eingeschalteten Warnblink-Licht und so – ja auch das eine oder andere Tränchen vor Rührung verdrücken. Bestimmt dröhnen über die Lautsprecherboxen passende Klassiker, wie „An Tagen wie diesen“ oder „Ein schöner Tag“? Ehre wem Ehre gebührt. Die Presse wird ihm in der morgigen Ausgabe sicherlich ein Denkmal setzen.

Wahr ist, ohne den rührigen Boss läge die Ortsumfahrung gewiss noch in weiter Ferne. Wahr ist aber auch, abgesehen von der Verkehrswende für (fast) alle, gehören er und seine Familie zu den absoluten Nutznießern der neuen Trasse. Und wie! Das Thema wird totgeschwiegen. Schließlich hat er sich noch lang vor dem ersten Spatenstich das Industrie-Sahne-Filet-Stück direkt an der neuen Einmündung „Hochstetten Mitte“ gesichert. Dass er das anderen Interessenten vor der Nase wegschnappte – geschenkt! Der frühe Vogel fängt den Wurm. Einen besonders dicken, wohlgemerkt. Er hat sich den Happen quasi selbst serviert. Der Blog würde das niemals behaupten geschweige denn aussprechen wollen, aber so ein Vorgehen nennt der Volksmund dann ja wohl einen klassischen Bürgermeister-Bonus. Und? Der soll sich mal nicht so haben, der Volksmund! Merke, eine kommunale Verwaltung, erstrecht die Spitze, muss nach rechtsstaatlichen Regeln handeln, immer! Selbst der Anschein unredlichen Verhaltens gilt es auszuschließen. Alles andere fördert Politikverdrossenheit.

Das Cleverle war gedanklich seiner Zeit eben weit voraus. So dürften sich bei ihm, neben den mutmaßlichen Tränen der Rührung, womöglich auch ein paar Freudentränen mischen. Vielleicht erwähnt er ja den Umstand in seinem Redebeitrag, der ja in Sichtweite seines Husarenstreichs zu hören sein wird. „Schaut hin ihr Gäste, das Filet-Stück trägt den Namen Döbell“. So oder so ähnlich könnte es doch aus seinem Munde klingen. Und die Menge schaut dann ehrfurchtsvoll und mit voller Hochachtung auf eine planierte und aufgeschüttete Weite im Hintergrund. Eine Fläche, die schon jetzt ein Vielfaches an Wert hinzugewonnen haben dürfte.

Zufällig konnte die im Zuge der Hochwasser-Baumaßnahmen noch baureif aufgefüllt und hergerichtet werden. Aufwertung, auf Staatskosten – besser und noch dazu legaler geht nicht? Wenn’s läuft, dann läuft’s! Sei’s drum, es geht doch nichts über ein gutes Geschäft und eine gute Rendite und last but not least, ein gut funktionierendes Netzwerk. Jetzt darf man gespannt sein, welchem Zweck das Gelände zugeführt werden wird. Seinerzeit wurde dem Ortsgemeinderat ja eine Art Maschinenhalle verkauft. Jetzt, wo der Verkehr nun auch offiziell rollt, dürfte die zweckgebundene Bebauung nur noch eine Frage der Zeit sein.    

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